Embedded Systems smart verpackt

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Universelles Gehäusesystem

Die teilweise empfindliche Elektronik, die sich auf zahlreichen standardisierten und nicht-standardisierten Leiterplatten befindet, muss im geeigneten Gehäuse vor Umwelteinflüssen geschützt werden. Mit ihrem flexiblen Platinen-Befestigungssystem unterstützt die neue Gehäuse-Generation UCS von Phoenix Contact den Gerätehersteller dabei, die Applikation schnell und einfach umzusetzen.

(Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)

Gehäusevarianten hält der Markt in einer kaum überschaubaren Anzahl bereit. Oft werden Gehäuse speziell für eine bestimmte Lösung produziert, oder die Grundgehäuse werden mit einem hohen Aufwand an die applikationsspezifischen Anforderungen angepasst. Kommt die Elektronik in unterschiedlichen Anwendungen zum Einsatz, sind meist unterschiedliche Gehäuse erforderlich. Muss der Gerätehersteller seine Gehäuse von verschiedenen Gehäuseherstellern beziehen, wird dies zum Nachteil.

Modularer Aufbau

Das UCS-Konzept – UCS steht für Universal-Case-System – macht es dem Gerätehersteller leicht, eine passende Lösung für seine Elektronik zu finden. So ist die UCS-Gehäusefamilie modular aufgebaut. Grundsätzlich besteht das Gehäuse aus zwei identischen Halbschalen. Die herausnehmbaren Seitenwände werden durch die farblich abgesetzten Eckeinleger geführt und in den Halbschalen gestützt. Verschraubt wird das Gehäuse mit Dünnschaftschrauben mit kombiniertem Schlitz-Torx-Kopf, die nach dem erstmaligen Verschrauben in einer Halbschale sicher gegen Verlust fixiert sind. Auch eine andere Gehäusehöhe bei gleicher Grundfläche ist kein Problem. Lediglich die Seitenwände und die Schrauben müssen durch eine höhere Variante ersetzt und an die neue Anforderung angepasst werden. Eckeinleger und Halbschalen bleiben erhalten. Zudem können auch die Seitenwände in unterschiedlichen Gehäusegrößen verwendet werden. Das System ist so konzipiert, dass jeweils die größere der beiden unterschiedlich großen Seitenwände als kleine Seitenwand der nächstgrößeren Gehäusevariante eingesetzt werden kann. Die für die entsprechenden Schnittstellen bearbeitete Seitenwand kann also vorteilhaft in zwei Gehäusegrößen eingesetzt werden. Der gewonnene Bauraum kann somit für Erweiterungen genutzt werden. Die herausnehmbaren Seitenwände bieten zudem die Möglichkeit, Schnittstellen an mehr als einer Seite zu positionieren (Abb. 2).

Flexible Leiterplatten-Befestigung

Das UCS bietet unterschiedliche Möglichkeiten, Leiterplatten zu befestigen. Um bei der Entwicklung eigener Schaltungen die maximale Bestückungsfläche auszunutzen, können die Leiterplatten mit dem integrierten Schraubdom direkt an den Eckeinleger fixiert werden. Soll mit standardisierten Leiterplatten – mit und ohne individuelle Erweiterungen – die Flexibilität erhöht werden, können die Eckeinleger auch ohne den integrierten Schraubdom verwendet werden. Hierbei werden dann spezielle Schraubdome eingesetzt, die an der vorgegebenen Position eingeklebt werden. Die Kombination aus beiden Befestigungssystemen erlaubt individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Auch zwei Leiterplatten stellen kein Problem dar, denn in jeder Gehäusehalbschale kann die gesamte Grundfläche genutzt werden. Lediglich die Aufbauhöhe der Leiterplatten bildet hier eine Begrenzung (Abb. 3).

Online schneller zum Ziel

Abb. 4:
Online-Konfigurator: Die passende Gehäuselösung kann in wenigen Schritten vom Anwender über das Netz zusammengestellt und dann schneller vom Gehäuselieferanten umgesetzt werden. (Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)

Für den Gerätehersteller wird es immer wichtiger, über welche Kanäle und vor allem wie schnell er an sein Gehäuse kommt. Wertvolle Unterstützung leistet hier der Online-Konfigurator, über den das passende Gehäuse in wenigen Schritten zusammengestellt wird. Am einfachsten ist es bei standardisierten Leiterplatten –hier muss nur der Formfaktor ausgewählt werden. Alternativ zeigt der Konfigurator aber weitere Varianten auf, die sich zur Integration der Elektronikbausteine eignen. Nahezu jede beliebige Leiterplatte kann im UCS montiert werden – auch dabei unterstützt der Konfigurator. Auch die Integration mehrerer Leiterplatten in einem Gehäuse ist unproblematisch. Alle für den Integrationsprozess erforderlichen 3D-Daten sind in verschiedenen Formaten zugänglich, um eine einfache Implementierung in das Gehäusesystem zu unterstützen. Die neue Gehäuselösung, die über den Konfigurator ermittelt wird, besteht entweder aus Komplett-Sets, welche in den Standardfarben Lichtgrau und Schwarz sowie in den Höhen 47 und 67mm erhältlich sind. Oder es handelt sich um eine individuelle Lösung, die sich aus den Einzelkomponenten des Baukastens zusammensetzt. Auch aus dem umfangreichen Zubehörprogramm kann das neue Gehäuse über den Konfigurator um zahlreiche Funktionen erweitert werden. Alle ausgewählten Komponenten werden übersichtlich in einer Stückliste aufgeführt und können als Datei exportiert werden (Abb. 4).

UCS passt sich der Umgebung an

Ob liegend, stehend oder an der Wand – mithilfe des umfassenden Adapter-Programms ist nahezu jede Verwendungsart möglich. Auch eine Gehäusemontage auf der Tragschiene im Schaltschrank ist kein Problem – auch zu diesem Zweck gibt es Zusatzmodule im Konfigurator.

Fazit

Das universelle Elektronikgehäusesystem UCS ist eine geeignete Lösung für Embedded Systems – es bietet dem Gerätehersteller ein hohes Maß an Flexibilität und Individualität. Durch den modularen Aufbau entwickelt der Gerätehersteller innerhalb eines Gehäusesystems varianten- und funktionsreiche Geräte für den dezentralen Einsatz. Frei kombinierbare Gehäuseteile erlauben ebenfalls individuelle Design-Lösungen. Durch die strukturelle Beschaffenheit des Baukastensystems und durch den Online-Konfigurator als Schnittstelle zum Gehäuse-Lieferanten werden die Gerätehersteller dabei unterstützt, Geräte und Systeme für zukunftsweisende Anwendungen bequem umzusetzen.


Autor |  Dipl.-Ing. Ralf Bißmeier, Produktmanager Device Connector Solutions, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, www.phoenixcontact.de

Phoenix Contact Deutschland GmbH
www.phoenixcontact.com

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